Linedance - Teil 3 / Eine Tänzerin berichtet

Seitdem ich bei der LineDance-Gruppe bin, versuche ich unbedingt, jeden Dienstagvormittag dabeizusein. Termine werden so gelegt, damit das möglich ist. Mein Dienstagvormittag ... ! Der helle, geräumige Tanzsaal mit den großen Spiegelflächen und der lichten Fensterfront zur Wiese, die stets gut gelaunten Mittänzer und Mittänzerinnen und vor allem die beschwingte Tanzstunde mit Karin Deisinger lassen den Dienstag zu einem besonderen Tag der Woche werden. "Beim Tanzen die Schwerkraft überwinden." Das ist es, was Karin mit uns unermüdlich übt. Mit einer Eselsgeduld erklärt und wiederholt sie die Tanzschritte. Im Spiegel hat sie alle im Blick und korrigiert sofort, wenn das eine oder andere Bein immer noch in die falsche Richtung schwenkt. Läuft es bei allen gerade gut, kommt sofort ein Lob. Das motiviert...

Wir dachten wohl alle, dass wir zum Tanzen mit den Beinen gekommen sind. Weit gefehlt: Elegante Armbewegungen passend zum Takt gehören dazu. Beine und Arme haben jeweils ihre eigene Choreografie. Fasziniert schauen wir Karin zu, wie sie federleicht Beine und Arme koordiniert. Wie...? Wir sollen das nun auch machen? Schritt nach rechts, die Arme schwingen nach links, dabei Haltung bewahren. Oh je, da kann man(n) bzw. frau schon mal aus der Schrittfolge fallen. "Jaaa ... guuut ... bleibt dran ... suuuper", hallt es durch den Raum. Wir alle geben unser Bestes. Volle Konzentration. Nur nicht verhaspeln. Notfalls mal die Arme weglassen, um gleich wieder reinzukommen, wenn es dann doch passiert. "Nach vorne tippen, nach hinten tippen, nach links, nach rechts. Arme nicht vergessen. Das Bein kreuzt vorne rum ... eins, zwei, drei und vier. Na, geht doch!", gehts mir bei der schmissigen Musik durch den Kopf. Plötzlich merke ich, wie die Luft draußen ist. Ich schaue zum ersten Mal zur Uhr. Die Stunde ist fast vorbei. Jetzt noch dehnen, recken und strecken und dabei wieder zur Puste kommen. Beim Gehen freue ich mich schon auf den kommenden Dienstag.