WM-Bronze für Engels in New Orleans

New Orleans, „the big easy“ war am Samstag, den 26.11.2022 Austragungsort der Weltmeisterschaft über 10 Tänze der Master Class 2 (bisher Senioren 2)

Diese Nachricht musste erst einmal verdaut werden. Würde man hier teilnehmen wollen, gab es viel zu organisieren, nichts mit „the big easy“. Da Engels beide Lehrer sind, ist es gar nicht so leicht, Urlaub einzureichen. Zum Glück waren die Rektoren ihrer Schulen gerne bereit, die hierfür notwendigen Unterrichtsverschiebungen zu genehmigen. So konnte die Planung beginnen. Startgenehmigung, Einreisegenehmigungen, Devisen, Reisepässe, Flüge, Hotel, Transfer und Betreuung für die beiden Söhne mussten neben der Vorbereitung im Training organisiert werden.

Nicht immer läuft alles wie geplant …

Erschwert wurde die Vorbereitung durch eine Knieverletzung bei Marina und die zu dieser Jahreszeit leider anstehende Erkältungszeit, die auch Engels nicht verschonen wollte. Dank der Unterstützung des Trainerteams ließ sich hier allerdings der Schaden mit guten Anweisungen und psychologischer Unterstützung in Grenzen halten.

Zudem fiel rund drei Wochen vor der Weltmeisterschaft die eingeplante Kinderbetreuung aus, so dass kurzfristig neu organisiert werden musste. Hier zeigte sich, dass gute Freunde, die schnell einspringen, wenn sie gebraucht werden, ein wahres Glück sind.

Auch die Beschaffung der Dollar für die USA schien Probleme zu machen, konnte dann aber durch die fachkundige Beratung der Kreissparkasse Tübingen schnell und unkompliziert gelöst werden.

So konnten Engels mit ganz viel Unterstützung und guten Wünschen im Gepäck am Freitag, den 25.11.2022 zur Weltmeisterschaft der 10 Tänze nach USA starten. Die Reise ging von Frankfurt in rund 14 Stunden über den Atlantik nach New Orleans, in die Wiege des Jazz.

… und am Ende ist es erneut Edelmetall

Schon am nächsten Tag startete die Weltmeisterschaft um 16:30 Uhr Ortszeit im Rahmen der Louisiana Open. Mit der Zeitverschiebung von 7 Stunden startete das Turnier damit um 23:30 Uhr nach deutscher Zeit.  Zwei Qualifikationsrunden und ein Finale standen für die Finalteilnehmer an, ein Mammutprogramm. Denn in jeder Runde werden alle 10 Tänze, zu denen die Standardtänze mit Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slowfox und Quickstep und die Lateinamerikanischen Tänze mit Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso-Doble und Jive gehören, getanzt. Wird zwischen den beiden Sektionen Standard und Latein gewechselt, müssen die Paare auch ihre Tanzkleidung in Windeseile wechseln.

Um 22:30 Uhr wurden Engels zusammen mit einem weiteren deutschen Paar und Paaren aus Polen, Portugal, der Slowakei und der USA das Finale mit den Standardtänzen aufgerufen. Um 23:17 Uhr galt es dann, die Müdigkeit beiseitezuschieben und nochmals alle Kräfte für das Lateinfinale zu mobilisieren.

Kurz darauf, bei der Verkündigung des Endergebnisses, stieg die Anspannung der Finalisten spürbar. Die Plätze sechs bis vier gingen in der folgenden Reihenfolge an die Paare aus der Slowakei, Polen und Deutschland.  Für Engels bedeutete dies bereits einen sicheren Platz auf dem Treppchen und damit Edelmetall.

Dass die amtierenden Weltmeister aus Portugal sehr wahrscheinlich ihren Titel verteidigen würde war anzunehmen, aber wie würden die Wertungsrichter über Platz drei und zwei entscheiden? Eine knappe Entscheidung, die zugunsten der Amerikaner, die ihren Heimvorteil ausspielen konnten, ausfiel. Das bedeutete, dass Alexander und Marina ihre Bronzemedaille vom Vorjahr verteidigten, im Gesamtergebnis verbesserten sie sich in den Standardtänzen mit Platz drei im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich. Unerwartet, mit Platz drei, wurden sie in ihrer Paradedisziplin Latein hinter dem Paar aus Amerika gewertet, hier wäre evtl. auch ein zweiter Platz möglich gewesen. Dennoch war die Freude riesig, wieder Bronze im Finale verteidigt zu haben.

Da das Finale nach deutscher Zeit erst um 6:30 Uhr morgens zu Ende ging, waren wohl alle Teilnehmer glücklich darüber, dass sich der Ballsaal der Weltmeisterschaft im Übernachtungs-Hotel befand und damit der Weg zur dringend notwendigen Nachtruhe nicht weit war.

Sightseeing und Rückreise nach einem intensiven Wochenende

Am Sonntag durften Engels einen Ruhetag in New Orleans verbringen, den sie für Erholung und ausgiebiges Sightseeing in New Orleans nutzten. Eine Mississippifahrt auf einem Schaufelraddampfer mit Jazzkapelle, Souveniershopping und ein Besuch im Garden District mit seinen fantastischen Villen sowie der Wiege des Jazz - dem French Quarter, in dem so manche Jazzband direkt auf der Straße ihr Bestes zu Gehör bringt, rundeten den Tag ab. Dabei durften die beiden strahlenden Sonnenschein bei 24 °C genießen, welch ein Genuss.

Am nächsten Tag ging es dann vom Flughafen Louis Armstrong mit Zwischenstopp in Dallas wieder zurück nach Frankfurt - für Marina nach Hause und für Alexander direkt in die Schule zum Unterricht.